Alarmierende 36% ihrer Zeit verbringen CEOs oft im reaktiven Modus, wobei sie primär darauf fokussiert sind, auf laufende Ereignisse wie Arbeitsunfälle, Produktfehler und unerwartete Kündigungen zu reagieren.

Ich möchte diesen spannenden Artikel aus dem aktuellen Harvard Business Manager nicht vorenthalten.

Autor Nitin Nohria, Professor für Betriebswirtschaft an der Harvard Business School

Veröffentlichungsdatum: 16. April 2024

Quelle Harvard Business Manager 5/2024

Meine Sicht auf die wichtigsten Punkte

Problemstellung

In unvorhergesehenen Krisensituationen wünschen sich viele Führungskräfte einen klaren Plan, der Sicherheit bietet. Harvard-Professor Nitin Nohria empfiehlt jedoch, zunächst das potenzielle Ausmaß des Problems zu evaluieren.

Strategische Bedeutung

In Krisenzeiten ist es für Führungskräfte entscheidend, nicht nur reaktiv zu handeln, sondern auch proaktiv zu agieren. Eine Studie von Nitin Nohria und Michael Porter zeigt, dass der häufige reaktive Modus von CEOs ihre Fähigkeit begrenzt, strategische Ziele zu verfolgen und die Zukunft ihrer Unternehmen aktiv zu gestalten.

Lösungsansatz

Nohria präsentiert eine Matrix, die Führungskräften hilft, Ereignisse effektiv zu kategorisieren und entsprechend zu reagieren. Die Matrix teilt Herausforderungen in vier Quadranten ein, die Darstellug ist ähnlich der Eisenhower-Matrix: Grundrauschen, Fanfarenklänge, Warngeflüster und Sirenengesang. Jeder Quadrant erfordert eine spezifische Reaktionsweise.

Hauptpunkte der Matrix

  • Grundrauschen: Alltägliche, kleinere Probleme, die meist keine direkte Reaktion erfordern.
  • Fanfarenklänge: Große, deutliche Krisen, die sofortiges Handeln erfordern.
  • Warngeflüster: Kleinere Probleme, die sich zu ernsthaften Herausforderungen entwickeln könnten.
  • Sirenengesang: Probleme, die anfänglich gross erscheinen, deren Bedeutung aber oft abnimmt.

Anwendung des Frameworks

Durch einen dreistufigen Prozess, bestehend aus Wahrnehmen, Beurteilen und Reagieren, kann jede unvorhergesehene Situation klassifiziert werden. Anschliessend können Führungskräfte fundierte Entscheidungen darüber treffen, wie sie effektiv weiter verfahren. Diese Anpassungsfähigkeit ist essenziell für proaktive und vorausschauende Führung.

Das Framework ermöglicht es Führungskräften, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und “auf Sicht” zu führen. Die Fähigkeit, Ereignistypen zu unterscheiden und angemessen darauf zu reagieren, ist entscheidend für effektive Führung.

Meine Schlussfolgerung:

  1. Bewusstsein schärfen: Es ist wichtig zu erkennen, dass viele CEOs rund 36% ihres Arbeitstages, also mehr als ein Drittel, in einem reaktiven Modus verbringen.
  2. Strategische Kategorisierung: Die Einteilung unerwarteter Ereignisse in vier Quadranten hilft zu bestimmen, ob eine sofortige Reaktion notwendig ist.
  3. Ausgewogenheit erreichen: Das Finden eines Gleichgewichts zwischen reaktivem und proaktivem Handeln ist entscheidend, um sowohl kurzfristige Herausforderungen zu meistern als auch langfristige Ziele zu erreichen. Effektives Management unvorhergesehener Ereignisse ist genauso wichtig wie die sorgfältige Planung und Umsetzung langfristiger Strategien.

Link zum Artikel im Harvard Business Manager